Matisse  Henri

Henri Matisse - Hielt am Gegenständlichen fest (1869 - 1954)

 

Henri Emile Benoit Matisse wurde am 31. Dezember 1869 in Le Cateau-Cambrésis (Nordfrankreich) geboren. Seine Eltern betrieben in dem Örtchen Bohain-en-Vermandois, in dem Matisse aufwuchs, einen Samenhandel und eine Drogerie. In den Jahren 1887 bis 89 studierte er in Paris Jura und arbeitete nach dem Abschluß seines Studiums als Anwaltsgehilfe in Saint-Quentin. In der Genesungsphase einer Blinddarmoperation begann Matisse aus Langeweile mit dem Malen und hatte anscheinend so viel Freude daran, daß er 1891 die Juristerei aufgab, um sich vollkommen der Kunst zu widmen. Matisse besuchte zunächst die Académie Julian und darauf die École des Arts Décoratifs, wo er 1892 Albert Marquet kennenlernte. Im Jahre 1893 trat er in die École des Beaux-Arts ein und wurde zusammen mit Rouault, Camoin, Manguin und Marquet Schüler Gustave Moreaus. Im Rahmen des Unterrichts hielt Moreau seine Schüler insbesondere dazu an, Szenen des täglichen Lebens zu beobachten und in Bildern festzuhalten und Werke berühmter Maler zu kopieren. Matisse kopierte im Louvre hauptsächlich französische Maler des 18. Jahrhunderts, distanzierte sich 1896 jedoch von diesem Malstil und begann impressionistische Werke im Freien zu malen. 1898 heiratete er Amélie Parayre, mit der er schon eine gemeinsame Tochter hatte und verließ ein Jahr später mit dem Tod Moreaus die École des Beaux-Arts. In den Jahren 1899 und 1900 bekam er zu seiner Tochter noch zwei Söhne und geriet immer mehr in finanzielle Schwierigkeiten. Die letzte seiner drei Ausstellungen im Pariser Herbstsalon in den Jahren 1903, 04 und 05 erntete Kritik und brachte ihm und den Malern Derain, Marquet, Vlaminck, Rouault und anderen den Namen "Les Fauves" (die Wilden) ein, der sich darauf bezog, daß die Künstler ausdrucksstarke Farben und nicht mehr die realistische Formgebung in den Vordergrund ihrer Malerei stellten. In den Folgejahren machte Matisse die Bekanntschaft von Picasso und stellte erste Lithographien und Holzschnitte her. Er unternahm viele Reisen, hatte weltweit Ausstellungen und Retrospektiven und fertigte Bühnenbilder für ein Ballett an. Im Jahre 1940 trennte er sich schließlich von seiner Frau Amélie. Ein Jahr später mußte er sich einer schweren Darmoperation unterziehen und arbeitete danach im Bett oder später im Rollstuhl weiter; es entstanden insbesondere viele Collagen in dieser Zeit. Zwischen 1945 und 51 stattete er die Dominikanerkapelle in Vence bei Nizza aus und bezeichntete diese Arbeiten selbst als sein Meisterwerk. Matisse starb am 3. November 1954 in seiner Wohnung in Cimiez bei Nizza.

Matisse entdeckte die Farbe als Ausdrucksmittel und begründete so die Stilrichtung des Fauvismus. Seine späteren Werke schließlich wurden zu Vorbildern für die abstrakte Malerei, wobei sie selbst niemals das Gegenständliche ablegten.

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