Camille Pissarro - Anarchist und väterlicher Freund (1830 - 1903)
Pissarro wurde am 10. Juli 1830 auf der Antilleninsel St. Thomas als Sohn wohlhabender Eltern geboren. Nach einem Aufenthalt in Frankreich zwischen 1842 und 47, bei dem er in Passy bei Paris das Gymnasium besuchte, trat Pissarro in das väterliche Geschäft auf St. Thomas ein, was ihm jedoch nicht sehr gefiel. Aus diesem Grund ging er im Jahre 1855 nach Paris, wo er von 1859 bis 61 an der Académie Suisse studierte und dort Cézanne, Guillaumin und Monet kennenlernte; mit letzterem sollte ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden. In den Kriegsjahren 1870/71 hielt sich Pissarro ebenso wie Monet in London auf, um dem Kriegsdienst zu entgehen. Hier heiratete er Julie und wurde stark von Turners Kunst beeinflußt. Pissarro gab jüngeren Malern immer gerne Anregungen und malte mit ihnen zusammen im Freien; auf diese Weise arbeitete er unter anderem mit Cézanne und später auch mit Gauguin. Im Jahre 1886 erfolgte Pissarros erste Ausstellung außerhalb Europas in New York. Am Ende dieses Jahrzehnts begann ein Augenleiden, das ihm das Malen erschwerte. 1894 verließ der Anarchist Pissarro Frankreich aus Angst vor Verfolgung, kehrte aber später nach Paris zurück und starb dort schließlich am 13. November 1903. Bevor Pissarro in seinen letzten Lebensjahren viele Stadtansichten in hellen, ruhigen Farben malte, hatte er sich zwischenzeitig der neoimpressionistischen Bewegung verschrieben und Gemälde in poinillistischer Manier mit kurzen, nervösen Pinselstrichen geschaffen. Pissarro kann als führende Kraft der Impressionistenbewegung bezeichnet werden. | ||||||||
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